Was ist Induktion und wie funktioniert kabelloses Laden?
Induktion bezeichnet „das Entstehen eines elektrischen Feldes durch Änderungen der magnetischen Flussdichte“ (Wikipedia). Wenn man einen Magneten in einer Spule bewegt, dann „erzeugt“ das Magnetfeld Strom in der Spule. Umgekehrt kann man mit Strom ein Magnetfeld erzeugen. Den ersten Fall nutzt man in einem Stromgenerator (bei Wasserkraftwerken oder in einem Fahrrad-Dynamo), den zweiten Fall in einem Elektromotor.
Das Prinzip wird seit Jahren auch für andere Fälle angewandt: Elektromagnetische Induktion nutzen zum Beispiel Induktionsschleifen in der Straße, die Verkehrsampeln schalten. Neuerdings wird durch Induktion auch das Betreten von gesicherten Bereichen einfacher, wenn zum Beispiel Ski-Pässe oder Metro-Tickets einen RFID-Tag integriert haben – bewegt man diesen Chip in der Nähe eines geeigneten Lesegeräts, dann bekommt er per Induktion Strom und kann ausgelesen werden.
Diese drahtlose Übertragung von Energie findet sich in jedem Haushalt auch in elektrische Zahnbürsten, Induktionsherden oder bei Wasserkochern.
Neuere Induktionstechniken arbeiten im Kurzwellenbereich und können viel mehr Leistung übertragen. Seit einiger Zeit entwickeln Hersteller deshalb auch Akkus für energie-intensive Smartphones, die per Induktion geladen werden können.
Welche Standards für „kabelloses Laden“ gibt es?
Derzeit haben sich zwei Konsortien bzw. Allianzen von Herstellern gebildet, die beide ihre Technik für Induktionsladen gerne als Standard auf dem Markt sehen wollen:
1.) Das Wireless Power Consortium (WPC ) mit dem QI-Wireless-Charging-Standard, kurz Qi-Standard. Bisher gehören WPC 138 Hersteller an: Unter anderem finden sich da Haier, Hitachi Maxell, HTC, Huawei, LG Electronics, Motorola, NEC, Nokia, Panasonic, Philips, Research In Motion (RIM), Samsung, Sony, ST-Ericsson, Texas Instruments, Toshiba, TÜV Rheinland, Verizon Wireless und Würth Elektronik.
2.) Die Alliance for Wireless Power (A4WP). Hier haben sich bisher 32 Hersteller zusammengeschlossen: Unter anderem Broadcom, NXP, Qualcomm, IDT, Samsung, Powermat, SanDisk, Texas Instruments, Deutsche Telekom und Würth Elektronik.
Samsung und Würth Elektronik sind in beiden Konsortien vertreten.
Große Unterschiede scheinen sich die beiden Standards nicht zu geben, beide können ungefähr 5 Watt übertragen und die Ladeplatten sind fähig, auch mehrere Geräte gleichzeitig zu laden. Auch müssen die Geräte nicht mehr zentimetergenau auf den Ladeplatten platziert werden, damit die Energie fliest.
Alle Qi-fähigen Geräte können an jedem Qi-Ladegerät und alle A4WP-fähigen Geräte an jedem A4WP-Ladegerät geladen werden.
Die Ladetechnik soll später auch auf andere elektrische Geräte im Haushalt bzw. rund um’s Haus (Werkzeuge, Taschenlampen) ausgeweitet werden.